Wasserturm Olten

Wassertürme des 19. und 20. Jahrhunderts in der Schweiz
Focus Work Spring Semester 2021
Student: Yves Raschle

Wasserturm Basel – Konstruktion 
Focus Work Spring Semester 2021
Student: Noah Richner

Wasserturm Basel – Substanz, Nutzung und Betrieb
Focus Work Spring Semester 2021
Student: Fabio Casura

In Kooperation mit der Fachstelle Denkmalpflege der SBB

Am Bahnhof Basel wurden um 1900 zwei Wassertürme zur Versorgung bzw. Nachbefüllung der dort ankommenden Dampflokomotiven errichtet. Die Türme (je H= ca. 18 m) bestanden aus einem zylindrischen, massiven Schaft, auf dem sich der eigentliche Wasserbehälter befand. Dieser besass eine leichte Auskragung und zeigte sich nach aussen ebenfalls zylindrisch, wobei er im Schnitt die für den Ingenieur Otto Intze typische Form eines sog. angespitzten Kugelbodenbeckens aufwies: Nämlich einen gewölbten Beckenboden, der im Übergang zu den vertikalen Mantelblechen eben schräg ausgerichtete Bleche besass, sodass das Becken allein auf der ringförmigen Mauerkrone linear auflagerte. Das Becken war als genietete Eisenkonstruktion ausgeführt mit einem Fassungsvermögen von 300 m3.
Wassertürme dieser Bauart sind nicht selten von der SBB beauftragt worden – auch in Olten wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein baugleicher, jedoch etwas grösserer Turm errichtet. Mit der Elektrifizierung der Bahn wurde der Betrieb der Wassertürme schliesslich eingestellt und der systematische Abbruch begann – so auch in Basel und Olten.

Einer der Wassertürme von Basel ist von der SBB «gerettet» worden, indem er dokumentiert, systematisch rückgebaut und eingelagert wurde. Die SBB Fachstelle Denkmalpflege plant am Bahnhof Olten ein Ensemble zu begründen, das die historischen Versorgungsbauwerke entlang der Bahnstrecke repräsentiert: Hierzu würde das bestehende Depot durch den eingelagerten Wasserturm aus Basel ergänzt werden.

Bevor der Wasserturm wieder aufgebaut werden kann, stehen ein denkmalpflegerisches Detailinventar, ein Baubeschrieb mit Erfassung der wichtigsten Konstruktionsmasse und Schadensbilder sowie eine Instandsetzung des eingelagerten Objektes bevor. Ob es ggf. einer konstrukti-​ven Ertüchtigung, konservatorischer oder restauratorischer Massnahmen bedarf, gilt zu überprüfen. Ebenso sind Vorschläge zum möglichen Prozess des Wiederaufbaus zu entwickeln.
Ein weiteres Untersuchungsfeld stellt die Bau-​, Konstruktions-​ und Technikgeschichte des Wasserturms und seiner Bauart dar, um diesen einstufen und mögliche Besonderheiten nachweisen zu können. Neben den historischen Aspekten eröffnet sich zudem auch die Frage eines zukünftigen, verträglichen (Betriebs-​) Konzepts.
Die verschiedenen Schritte bieten wir als Bearbeitungsfelder für studentische Vertiefungsarbeiten an. Die Erkenntnisse der Vertiefungsarbeiten werden im besten Fall zur massgeblichen Entscheidungsgrundlage für den Wiederaufbau.

Professur für Konstruktionserbe und Denkmalpflege
Departement Architektur der ETH Zürich