Todesanzeige
Sibylle Heusser
24. April 1942 – 1. Juli 2025

Sibylles Name ist untrennbar mit dem ISOS, dem Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz, verbunden. 1973, kurz nach ihrem ETH-Studium und einer Assistenzzeit bei Paul Hofer, übernahm Heusser den Auftrag, ein nationales Inventar zu erarbeiten. Ziel war es, die durch jahrzehntelange Bautätigkeit bedrohten historischen Ortskerne und Kulturlandschaften zu bewahren.

Heusser widmete ihr ganzes Berufsleben dem ISOS. Ihr Verdienst liegt in der Entwicklung einer Methode, die nicht nur Gebäude, sondern auch das Zusammenspiel mit Wegen, Mauern, Freiräumen und der Landschaft erfasst. «Sie wusste, dass das Charakteristische eines Ortes im Dialog zwischen dem Gebauten und dem Nichtgebauten besteht», schrieb Karin Salm 2017 im Hochparterre. Das ISOS ist bis heute europaweit einzigartig und beeinflusst sowohl die Raumplanung als auch den Denkmalschutz in ländlichen wie urbanen Räumen.

Neben ihrer Tätigkeit als Architektin war Sibylle Heusser auch als Malerin aktiv. Eine Ausstellung ihrer Werke ist geplant.