Semperaula: Polychromie, Architektur, Malerei und Gesamtkonzept

Fachkommission Restaurierung der Aula im ETH Hauptgebäude
Dipl.-Ing. Ruggero Tropeano, Ruggero Tropeano Architekten
Dipl.-Ing. Chris Illing, Ruggero Tropeano Architekten
Doris Warger, Restauratorin SKR
Prof. Dr. Bernhard Furrer
Dipl.-Ing. André Barthel, Kantonale Denkmalpflege
Prof. Dr. Silke Langenberg, ETH Zürich, Institut für Denkmalpflege und Bauforschung (IDB)
PD Dr. Robin Rehm, ETH Zürich, Institut für Denkmalpflege und Bauforschung (IDB)
Peter Kohl, ETH Zürich, Immobilien, Assetmanagement Zentrum

Die Semperaula des Eidgenössischen Polytechnikums, entworfen und ausgeführt von 1858 bis 1870, ist einer der wenigen erhaltenen, und zudem weitgehend unveränderten Innenräume Gottfried Sempers und kann wohl als einer der wichtigsten Repräsentationsräume des 19. Jahrhunderts angesehen werden. Seit dem Jahr 2020 werden in der Aula aufgrund zunehmender Restaurierungsbedürftigkeit denkmalpflegerische Sicherungs- und Instandsetzungsmaßnahmen vorgenommen. Im Auftrag der Kantonalen Denkmalpflege und des Büros Ruggero Tropeano Architekten nimmt das IDB Recherchen zur Semperaula vor. Drei Punkte stehen dabei im Vordergrund: Erstens werden historische Dokumente diverser Archive im Hinblick auf Angaben zum ursprünglichen Zustand der Semperaula gesichtet. Zum Zweiten ist in der umfangreichen zeitgenössischen Fachliteratur nach historischen Baumaterialien, Maltechniken und Farbmittel, Holzkonstruktionen etc. zu recherchieren, die mit Materialien und Techniken der Semperaula vergleichbar sind. Als Drittes wird das komplexe baukünstlerische Konzept der Semperaula von den Baumotiven der Wandaufrisse und Emporen über die Dekorationsformen und höchst aufwendigen Farbgebung inklusive Maltechnik bis hin zur Ikonographie des gigantischen Denkengemäldes hinsichtlich ihrer mimetischen Rückbindung an die Malerei Italiens und Frankreichs analysiert. Die Untersuchungsergebnisse werden so dargestellt, dass sie eine Bewertung der Innenraumgestaltung der Semperaula im schweizerischen und internationalen Umfeld gestatten.